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"Es hat schon etwas tropisches . . .",
"Taubergießen, erlebte Wildnis... ", .
"Dschungel vor der Haustür...",
"Oberrheinischer Dschungel...".
"Urwald um die Ecke...",
So oder ähnlich fabulieren Verfasser, Schreiber von Berichten über den Besuch des Taubergießens, schwärmen vom "Urwald um die Ecke", im "Oberrheinischen Dschungel".
Der Taubergießen ist ein großes Naturschutz-gebiet . Es zieht sich sich von Oberhausen im Süden bis Wittenweier im Norden. Im Süden schließt sich das Naturschutzgebiet Rheinniederung Wyhl-Weisweil an. Im Westen ergänzt das Naturschutzgebiet Rhinauer Insel die geschützte Fläche und bildet die am Rhein bisher einzige grenzüberschreitende deutsch-französische Naturschutzzone.
Seine Lage im Oberrheingraben mit der höchsten Juliisotherme Deutschlands ist mit Ursache für die hier einzigartige Fauna und Flora. Für viele Vögel ist das Gebiet Winterquartier aber auch Rastplatz für Durchzügler auf ihrem alljährlichen Weg hin und zurück in wärmere Zonen.
Für uns Kanuten ist die Befahrung auf einer gekennzeichneten, wunderschönen Route erlaubt. Viele Abzweigungen und Seitenarme machen für den Ortsunkundigen eine Befahrung zum Lotteriespiel, denn die Hinweisschilder sind oft durch die üppige Vegetation zugewachsen oder einfach nicht mehr vorhanden.
Man hat die Wahl, die normale Strecke vom Leopoldskanal bis Wittenweier zu paddeln (23 km), oder man setzt bei Wyhl ein und hat eine Strecke von 35 km vor sich.
1. Leopoldskanal bis Wittenweier 23 km
Bei der PKW-Anfahrt zweigt man in Oberhausen, am Rathaus mit Uhrentürmchen, rechts in die Rheinstraße ab, um zum Parkplatz am Waldrand zu kommen.
Die normale Einsetzstelle liegt direkt am Leopoldskanal. Der Parkplatz für die PKW's ist allerdings ca. 600 m von der Einsetzstelle entfernt. Um mit Boot und Ausrüstung bequem an die Einsetzstelle zu kommen, sollte man einen Bootswagen mitnehmen. Die Einsatzstelle ist sowohl für Paddler als auch für das Ablegen der Touristenboote (Fischernachen) vorgesehen. Es ist selbstverständlich, dass Rücksicht genommen wird.
Die Fahrt führt durch eine sehr abwechslungsreiche Land-schaft. Unter- und nach den Brücken sind oft Schwälle vor-handen, die die Fahrkunst besonders von Anfängern fordern oder auch überfordern.
Rastplätze findet man an den Stellen (18), (23), (25).
Die Ausetzstelle bei Wittenweier in der Elzstraße beim Dammdurchbruch und Bootshaus der Marinekameradschaft, ist vom Wasser und vom Land aus, gut zu finden.
2. Start bei Wyhl, Gesamtstrecke 35 km.
Zur Einsetzstelle fährt man in Wyhl von der Hauptstraße in die Rheinstraße, überquert am Waldrand den Weisweiler Mühlbach und kommt nach weiteren 500 m zur Einsetzstelle an der Brücke. Zum Einbooten gibt es eine schöne Rampe. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Es sollten hier nur absolut leere PKWs abgestellt werden, denn die Örtlichkeit befindet sich weit ab von jeder Ortschaft.
Die erste Umtragestelle befindet sich am Schütz an der Straße L 5135 (6). Man setzt rechts vor dem Schütz aus, trägt über die Straße und setzt links wieder ein. Am Wehrschütz bei (10) wird kurz über den Damm umtragen. Am Leopoldskanal (12) setzt man hinter der Brücke rechts aus und trägt bis zum Wehr. Bei niederem Wasserstand kann man oberhalb des Wehres einsetzen um den Kanal zu überqueren. Bei hohem Wasserstand sollte unterhalb gequert werden (neue gebaute "Rauhe Rampe", nichts für Wanderfahrer). Auf der anderen Seite kommt man dann zur Normaleinsetzstelle. Hier bietet sich auch die Gelegenheit zu einer Rast.
Den Rest der Strecke, siehe oben.
Die seit Jahren zu beobachtende Verschlammung des Taubergießens wurde im Jahre 2007 mit dem Projekt "Revitalisierung Taubergießen" einer Lösung zugeführt. Durch Breschen in die den Rhein begleitenden Dämme, soll zumindest bei höherem Wasserstand des Rheins, das Gebiet wieder der natürlichen Dynamik des Rheins unterworfen werden. So erreicht man, mit der ergänzend durchgeführten Querschnittverengung der Wasserläufe, in Verbindung mit diesen zyklischen Durchfutungen des Gebietes, eine Ausspülung des unerwünschten Schlammes.
Der Name Taubergießen leitet sich ganz einfach aus einer alten Bezeichnung der Fischer für taube Gießen ab. Taub, steht für nährstoff- und fischarm, Gießen für klares sauberes Quellwasser.
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"Indian-Summer"
Weisweiler Altwasser
Erste Umtragestelle (6)
Einsetzstelle am Leopoldskanal
Vor dem Durchgang (16)
Rastplatz (18), durch Umbau so nicht mehr vorhanden
Handzahme Schwänchen
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